Grundveranstaltung
 

In dieser Veranstaltung werden die Grundlagen der Bindungstheorie und ihre Implikationen vorgestellt. Die Teilnehmenden erhalten einen detaillierten Einblick in die Entstehung und Aufrechterhaltung von Bindungsmustern sowie einen Einblick in die bindungsgeleiteten Interventionen nach dem Care-Programm.
Diese Veranstaltung eignet sich für große Gruppen von bis zu 500 Personen.
Lehrende  Prof. Dr. Henri Julius & 
                   Prof. Dr. Kerstin Uvnäs-Moberg

PHASE II - Reale Interventionen - Umsetzung der Theorie im Alltag mit den Kindern

In der zweiten Phase der Fortbildung werden die Interventionen des CARE-Programms vertieft. Anhand von konkreten Fällen werden die Interventionen auf der realen und symbolischen Interaktionsebene (Ebene 1 und 2) sowie auf der Ebene des Primings (Ebene 3) vorgestellt. Der Ablauf der Interventionen sowie die Entwicklung der behandelten Kinder wird dabei anhand von Videomaterial dokumentiert. Für eine möglichst realitätsnahe Vermittlung stammt dieses Material auch von Lehrer/-innen, die bereits in der Schweiz im CARE-Programm ausgebildet wurden. Natürlich können die Teilnehmer/-innen auch eigene Fälle einbringen. 

 
Anmeldebedingung Besuch einer Grundveranstaltung zu den bindungsgeleiteten Interventionen

Referenten     Prof. Dr. Henri Julius
                         Prof. Dr. Erzsebet Matthes

maximale Teilnehmerzahl: 60 Teilnehmende

PHASE III - Symbolische Interventionen - Training in der Durchführung des Care-Programms mit Kindern

Im Rahmen symbolischer Interventionen  interagieren Lehrer/in und Kind in einem dyadischen Setting einmal pro Woche für ca. 20 Minuten über Handfiguren. Diese Intervention  basiert auf dem seit Langem in der Psychologie bekannten Phäno­men, dass Kinder ihre Beziehungserfahrungen im Spiel reinszenieren. Diese Übertra­gung lässt sich nutzen, um unsichere oder desorganisierte Bindungsmuster auf der Ebene symbolischer Interaktionen zu verändern. Der Vorteil der symbolischen Inter­aktionsebene besteht darin, dass auf dieser Beziehungsebene nicht so viel Stress aus­gelöst wird, wie auf der Ebene realer Interaktionen. Deshalb lassen sich auf der symbolischen Ebene sichere Bindungsmuster in einem Bruchteil der Zeit etablieren, die für Interventionen auf der realen Ebene nötig wäre. Die Bindungserfahrungen auf symbolischer Ebene werden von den Kindern in der Regel schnell auf die reale Ebene übertragen. So lässt sich die Effektivität bindungsgeleiteter Interventionen stark erhöhen. Die Interventionen auf der symbolischen Ebene sind insbesondere für Lehrkräfte geeignet, die Kinder mit Förderbedarf in der sozialen und emotionalen Entwicklung haben.
 

Anmeldebedingung: Besuch der Phase II (reale Ebene)
Referent    Prof. Dr. Henri Julius

Teilnehmerzahl: maximal 25



Bindungsgeleitete Selbsterfahrung
Basis
 

 

Kontakt zum eigenen Bindungssystem mit Hilfe von körperbasierten Achtsamkeitsübungen 

 

Im Rahmen des zweitägigen Seminars wird das von Henri Julius theoretisch vermittelte Wissen zum Thema Bindung auf den Erwachsenenbereich angewandt. Anhand von kurzen theoretischen Inputs, praktischen Übungen und im kollegialen Austausch werden Sie Ihr Bindungs- und Fürsorgeverhalten wahrnehmen und reflektieren können. 

Vor dem Hintergrund neurobiologischer Erkenntnisse (z.B. Polyvagale Theorie, achtsamkeitsbasierte Stressregulation u.a.) werden Sie sensibilisiert, Ihr eigenes Erregungsniveau gewahr zu werden, und Sie lernen, Ihren Stress über ganzheitliche Selbstregulationstechniken zu reduzieren. Dies ermöglicht Ihnen mehr Sicherheit und Vertrauen in der Beziehung zu sich selbst und im Umgang mit Menschen in Ihrem Umfeld. 

 

Anmeldebedingung: Besuch einer Grundveranstaltung in bindungsgeleiteten Interventionen.


Kurs 2:   12./13.9.2025, Solothurn, 
                Jugendherberge Rötisaal 


Bindungsgeleitete Selbsterfahrung
Vertiefung
 

Dieser Kurs baut auf dem Selbsterfahrungskurs 'Basis' auf. Inhalte des Basiskurses werden durch Übungen zum eigenen Bindungs- und Fürsorgeverhalten sowie zur Selbstregulation vertieft. Zudem erlernen die Teilnehmer/-innen Techniken, wie sie das eigene Oxytocin-System aktivieren können. Die AKtivierung dieses physiologischen Systems, auch als Calm-und-Connecting System bekannt, induziert Empathie und Vertrauen und wirkt angst- und stresslösend.  Da Oxytocinsysteme über physiologische Mechanismen zwischen verschiedenen Individuen synchronisieren, lassen sich über die Aktivierung des eigenen Oxytocinsystem lern- und entwicklungsfördernde Interaktionen initiieren. Die Synchronisation der Oxytocinsysteme zwischen Lehrkraft und Kind scheint einer der stärksten Prädiktoren für die schulische Entwicklung von Kindern zu sein.


Kurs 2:      12./13.9.2025, Solothurn, 
                    Jugendherberge Rötisaal